Yarnweights erklärt: Der komplette Leitfaden zur Garnstärke

🧶 Yarnweights erklärt: Der komplette Leitfaden zur Garnstärke

Was sind Yarnweights wirklich?

Wenn du dich schon einmal durch eine Strickanleitung gearbeitet hast, bist du vermutlich über Begriffe wie Worsted, DK oder Bulky gestolpert. Diese Begriffe bezeichnen die Garnstärke, also wie dick oder dünn ein Garn ist.

Wichtig: Es geht nicht um das Gewicht des Knäuels, sondern um die Dicke des Fadens. Ein 50 g-Knäuel kann ganz unterschiedlich dick aussehen, je nach Fasertyp und Spinnart. Ein dicker Faden ergibt schnell gestrickte Projekte mit voluminösem Griff, ein dünner Faden feinere, leichtere Strickstücke.

Das internationale System für Garnstärken

Um eine einheitliche Orientierung zu schaffen, hat das Craft Yarn Council (CYC) in den USA ein Klassifizierungssystem eingeführt. Es teilt Garne in acht Kategorien (0–7) ein von hauchfein bis extrem dick.

Dabei berücksichtigt es:

  • die Fadendicke,

  • die empfohlene Nadelstärke,

  • und die Maschenprobe (wie viele Maschen auf 10 cm entstehen).

Dieses System hilft, internationale Anleitungen zu verstehen und Garnalternativen leichter zu finden. Wenn du mehr dazu wissen willst, schau mal hier.

Verschiedene Garnstärken von Lace bis Bulky mit Maßband und Stricknadeln – Übersicht Yarnweights beim Stricken

Die Yarnweight-Kategorien im Überblick

(In Klammern findest du die ungefähren europäischen Entsprechungen.)

🩰 0 - Lace (Spitze)

Das feinste Garn. Du brauchst sehr dünne Nadeln (1,5-2 mm) und erhältst ca. 33-40 Maschen pro 10 cm.
Ideal für feine Tücher, Spitzenmuster oder filigrane Schals.
Tipp: Geduld und gute Beleuchtung sind Pflicht!

🧦 1 - Fingering (Sockengarn)

Sehr dünn, perfekt für Socken oder leichte Shirts.
Empfohlene Nadelstärke: 2-3 mm, etwa 27-32 Maschen auf 10 cm.
In Deutschland entspricht Fingering meist 4-fach Sockengarn.

👶 2 - Sport

Etwas dicker als Fingering, aber immer noch fein.
Nadeln: 3-3,5 mm, Maschenprobe: 23-26 M/10 cm.
Beliebt für Baby- oder Kinderkleidung und feine Pullis.

🧥 3 - DK (Double Knitting)

Ein mittelfeines Garn, extrem vielseitig.
Nadeln: 3,5-4,5 mm, Maschenprobe: 21-24 M/10 cm.
Perfekt für Tücher, Cardigans, Accessoires.
Tipp: Viele europäische Garne werden als „Mittlere Stärke“ oder „ca. 125 m auf 50 g“ verkauft, das entspricht meist DK.

🧣 4 - Worsted / Aran

Mitteldick, ideal für Einsteiger.
Nadeln: 4,5-5,5 mm, Maschenprobe: 16-20 M/10 cm.
In Europa eher als Aran-Garn bezeichnet.
Super für Mützen, Schals, Pullover und Decken.

🧶 5 - Bulky (Chunky)

Dickes Garn für schnelle Projekte.
Nadeln: 6-8 mm, Maschenprobe: 12-15 M/10 cm.
Ideal für Kuschelpullover oder Wohnaccessoires.

🪵 6 - Super Bulky

Sehr dick, Projekte entstehen in Stunden, nicht Tagen.
Nadeln: 8-12 mm, Maschenprobe: 6-11 M/10 cm.
Perfekt für XXL-Schals, Loops, dicke Decken.

🪢 7 - Jumbo

Das dickste Garn.
Nadeln über 12 mm oder gleich mit den Armen gestrickt.
Eher Deko oder Kunstprojekt als Kleidung, aber ein echter Hingucker.

Warum die Garnstärke so wichtig ist

1. Passform & Größe
Eine Anleitung, die für DK geschrieben ist, funktioniert nicht automatisch mit Worsted.
Wird das Garn dicker, wird auch dein Strickstück größer und umgekehrt.

2. Strickgeschwindigkeit
Dicke Garne wachsen schnell, ideal für Anfänger.
Dünne Garne dauern länger, bieten aber feinere Strukturen.

3. Optik & Fall (Drape)
Feine Garne ergeben weich fallende Stoffe, dicke Garne halten Form und Struktur.

4. Nadelwahl & Komfort
Je dicker das Garn, desto größer die Nadel und desto lockerer der Griff.
Wenn du sehr fest strickst, nimm lieber eine halbe Nadelstärke größer.

Garnaustausch: Maschenprobe ist Pflicht

Wenn du ein anderes Garn als in der Anleitung nutzen willst, zählt nur eines: die Maschenprobe. Stricke immer ein Quadrat (mind. 10 × 10 cm) und vergleiche.

Beispiel:
Eine Anleitung ist für Worsted (18 M/10 cm) geschrieben, dein Garn ergibt 22 M/10 cm → dein Stück wird kleiner. Probiere größere Nadeln, bis die Maschenprobe stimmt.

Die WPI-Methode - Garnstärke messen ohne Etikett

Wickle dein Garn locker um ein Lineal und zähle, wie viele Umwicklungen auf 2,5 cm (1 inch) passen. Je mehr Umwicklungen, desto dünner das Garn. Ein praktischer Trick, wenn du alte oder handgesponnene Garne hast.

Tipps für die richtige Yarnweight-Wahl

  • Starte mit DK oder Worsted: gute Sichtbarkeit, angenehme Geschwindigkeit.

  • Helle Farben wählen: erleichtert das Erkennen der Maschen.

  • Etikett lesen: Dort findest du alle wichtigen Infos, Nadelstärke, Maschenprobe, Lauflänge.

  • Immer Maschenprobe machen: Jede Strickerin strickt anders fest oder locker.

  • Langsam steigern: Fang mit mittleren Garnen an und taste dich später an feine Lace-Garne heran.

Fazit

Die Garnstärke ist einer der wichtigsten Faktoren beim Stricken, sie beeinflusst Tempo, Struktur, Größe und sogar dein Strickgefühl. Wenn du die Yarnweights kennst und ihre Wirkung verstehst, kannst du sicher Garne austauschen, passende Projekte wählen und Fehlkäufe vermeiden.

In der Serie „Stricken lernen“ ist dieses Wissen der nächste logische Schritt:
Du weißt jetzt nicht nur, welche Nadeln und Wolle du brauchst, sondern auch, welche Garnstärken wofür geeignet sind und triffst ab jetzt beim Einkauf die richtigen Entscheidungen.

Liebe Grüße!

Ines

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